Man darf vorstellen: Rotomat Astor und Trianon
bzw. das Wie und Warum ich sie überhaupt habe.


Rotomat Astor - hergestellt im Oktober 1974
Mein Astor
Meine Kultkiste.
20 Pfennig Einsatz für 15 Sekunden Spaß.
Blind bei Ebay gekauft und noch nicht bereut.

Links am Gehäuserand ist die Aufzählleiste zu sehen. Jedes "Schild" auf der Mittelwalze wird gezählt, das 10. Schild ermöglicht eine kleine 3er-Serie von Sonderspielen. Über der Mittelwalze sind deren Leuchtfelder zu erkennen. Wärend der Sonderspiele ist der Automat "völlig außer sich", soll heißen er blinkt wild herum um anzuzeigen, daß etwas Großartiges im Gange sein muß....

Das Foto ist leider nicht vom Feinsten - wie auch einige andere Bilder, die ich auf meinen Seiten verwende. In der Realität ist die Kiste nicht ganz so rot, sondern im derben 70er Orange gehalten.
Dieser Automat ist an allem Schuld. Mit ca. 5 Jahren habe ich mit anderen Kindern vor so einem Gerät gesessen, das in unserer Partyhütte als Dauerleihgabe herumstand. Es war immer wieder ein Kampf mit den Eltern, Verwandten und Freunden, bis endlich jemand zwei Groschen "für die Kleinen" spendierte. Und weil das Spiel auch damals schon nach 15 Sekunden zu Ende war (obwohl Kindern die Zeit ja länger vorkommt), mußte mehr Geld her.
Sehr dankbar waren wir immer, wenn mein Onkel, dem damals der Astor gehörte, die Schlüssel zückte und mindestens 20 Mark auf dem Zählwerk aufdrehte. Viel aufregender ging nicht.... Allerdings bin ich trotz allem nicht der Spielsucht verfallen. Alle späteren Automaten, die ich mir näher ansah, hatten nicht diesen Charme, wenn ich's mal so bezeichnen darf. Ständig blinken und dudeln die einen voll. Fand ich damals nicht so schön.
Was ich auch nach 20 Jahren (und natürlich während dieser 20 Jahre) immer auf Knopfdruck im Ohr hatte, war dieser unvergleichliche Sound des Vorlagezählwerks: Tschak, Tschak - immer nach dem Start eines Spiels wenn die 20 Pfennig abgebucht wurden. Ziemlich hartes Geräusch. Ich habe auch heute noch Angst, daß bei dem Klang einfach was kaputt gehen muß.
Diesen Astor habe ich bei meiner allerersten Ebay-Tour im April 2000 ersteigert. 99 Märker hat er gekostet, was, wie ich heute sagen kann, ein viel zu hoher Preis ist. Jedenfalls gemessen am Sammlerwert. So richtig wertvoll ist die gesamte Rotomat-Reihe nicht. Aber ich würde diesen Preis nochmal bezahlen. Das kann einem eine schöne Kindheitserinnerung auch mal wert sein.

 
 
Rotomat Trianon - hergestellt im Januar 1974
Mein Trianon
Die andere Kultkiste.
Ebenfalls 20 Pfennig Einsatz, ebenfalls bei Ebay entdeckt und gekauft.

Beim Trianon - der das Vorgängermodell des Astor war - konnte man erstmals bei Wulff-Rotomaten mehr tun, als auf Dreierkobinationen zu warten. Wie später beim Astor findet sich links eine Leuchtleiste. Jedes "Schild" auf der Mittelwalze wird gezählt, das 10. Schild bringt aber keine Sonderserie, sondern einen Gewinn von zwei Mark.
Der Trianon hat auch noch die Möglichkeit, die Beleuchtung im Ruhezustand abzuschalten. Beim Astor ging das nicht mehr.

Nur einige Wochen nach dem Astor habe ich auch den Trianon bei Ebay ersteigert. Der Kurs: Satte 28 Mark. Dafür mußte ich aber ein paar Kilometer zum Abholen fahren. Außerdem funktionierte der Trianon erst nicht so gut. Aber an dem Samstag, an dem ich den Trianon abholte, machte ich im Internet das Automatenarchiv von Daniel Breitenbach ausfindig. Und Daniel, immer noch der Gottvater der Geldspielgeräte, hat den Trianon überholt. Seitdem läuft alles einwandfrei. Nur eine 5er oder 10er-Serie habe ich noch nie bekommen. Obwohl - stimmt nicht! Ein einziges Mal blieben die Walzen mit der Kombination Ritter-Ritter-Ritter stehen. Dummerweise war das vor der Überholung. Die Gewinnabtastung funktionierte nicht und so gab es keine 10 Sonderspiele plus zwei Mark, sondern NICHTS und dafür das nächste Spiel. Ich war dann doch etwas geknickt!

© okolt 2001